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50 Jahre Mecklenburger Sportverein - Ein geschichtlicher Rückblick

  1. Von den Anfängen bis in die 60er Jahre (von G. Blaschta)
  2. Die 70er Jahre im Rückblick (von G. Blaschta)
  3. Das Jahrzehnt vor der Wende (von G. Blaschta)
  4. Die 90er Jahre (von W. Virtel)

4. Die 90er Jahre

Zum Ende der DDR-Zeit waren die Finanzen ein Schwerpunkt der Vorstandsarbeit. Fred Hanke, Reinhard Kraatz, Erfried Voß und Wolfgang Virtel konnten im Frühjahr 1990 die staatlichen Betriebe des Territoriums in einer konzertierten Aktion zu einer letzten großen Finanzspritze überzeugen. Offene Grenzen, Währungsunion und die beruflichen und persönlichen Veränderungen in den Familien bewirkten ab 1990 zunächst einen dramatischen Rückgang der Mitgliederzahlen. Von über 400 sackte der Verein auf effektiv gerade mal 200 Mitglieder durch. Immerhin wurde 1990 der 40. Vereinsgeburtstag mit einem zünftigen Sportwochenende gefeiert, an dem sich auch die neu gewonnenen Partnervereine aus dem Westen tatkräftig beteiligen. Enge Kontakte gab es vor allem zum SV Todesfelde, dem WSV Tangstedt und dem TUS Nortorf. Aus der Partnergemeinde Tangstedt leisteten vor allem Vereinschef Günter Stoffers und sein Vereinswirt wirksame Unterstützung bei den ersten "marktwirtschaftlichen Gehversuchen" des MSV. Ein großes Maß Arbeit ergab sich für den Vorstand aus der neuen rechtlichen Situation. Anstatt mit dem DTSB-Kreisvorstand hatte man es jetzt eigenverantwortlich mit dem Amtsgericht, dem Finanzamt und diversen Verwaltungseinrichtungen zu tun.

Noch 1990 erfolgte die erste Vereinsregistereintragung als "Sportgemeinschaft Traktor", 1991 dann die Umbenennung in "Mecklenburger SV". Dass der MSV die Wende relativ unbeschadet überstand, lag vor allem an Sportfreunden wie Ulrich Meierfeldt, Helmut Schliefka, Erfried Voß oder Wilfried Schläger, die in dieser Zeit den täglichen Vereinsbetrieb am Leben erhielten. Natürlich müssen an dieser Stelle auch der leider zu früh verstorbene Richard Raatz, Fred Hanke und Manfred Spierling genannt sein oder Sportfreunde wie die ehemaligen Abteilungsleiter Fußball Peter Olszewski und Klaus Kluge, deren berufliche Perspektiven sich abrupt änderten. In den nächsten Jahren traten dann weitere Sportfreunde auf den Plan, die die Sportarbeit in neue Bahnen lenkten. Ulrich Meierfeld, der mit der sensationellen Aufstiegsserie der 1. Fußballmänner, aus der Kreisliga in einem Durchmarsch bis in die Landesliga, den MSV zu einer Größe im Landessport machte, führte nach dem Trainerwechsel 1993 als neuer Abteilungsleiter Fußball diese Sektion zu einer wesentlich besseren Organisationsstruktur und stärkte vor allem die wichtige Nachwuchsarbeit. Sein Nachfolger im Amt, Wolfgang Nehls, setzt diese Entwicklung engagiert fort. Im Volleyball ist Sven Günther der entscheidende Leiter und Organisator, und in der Sektion Handball hat die Abteilungsleiterin Andrea Zimmermann die Fäden in der Hand.

Nach dem wendebedingten Sterben der Sektion Schach (Leiter war Wolfgang Schleese) sowie der Auflösung der von Peter Albrecht aufgebauten Abteilung Kraftsport, kam mit den Badmintonspielern nach dem Bau der Mehrzweckhalle auch wieder eine neue Vereinssparte hinzu, die zunächst von Bernhard Busjahn und dann von Gerald Zackor bis in den Bezirksligaspielbetrieb geführt wurde.

Seit Herbst 1999 gibt es auch wieder eine Tischtennissparte, für deren Aufbau sich Axel Soost und Manfred Spierling ins Zeug legten. Für ihre Auftritte immer mit viel Applaus bedacht, werden die Poptanzmädchen von Angelika Rohde und mit kontinuierlicher Arbeit hat auch die Frauengymnastikgruppe (Leiterin ist Christiane Gers) ein solides Stück Vereinsgeschichte mitgeschrieben.

Der Mecklenburger SV war mit seinen Kinderfußballturnieren immer ein Aushängeschild für überregional hochkarätige Veranstaltungen. In den 90er Jahren kamen mit dem 1993 von Gerhard Schmidt organisierten Fußballspiel des "Uwe Seeler - All Star Teams", vor über 3.000 Zuschauern gegen den MSV; und mit dem sensationellen Sportprogramm zur l.000-Jahrfeier - hier traten in der Festwoche 1995 unter anderem die DDR-Handballolympiasieger von 1980 - der deutsche Volleyball-Frauenmeister Schweriner SC und die DDR-Fußball-"All Stars"-Nationalmannschaft mir Croy, Streich, Kurbjuweit und Co. in Dorf Mecklenburg auf, weitere Knüller hinzu. Natürlich bedarf solche erfolgreiche Arbeit tatkräftiger Hilfe z. B. auch der Kommunalpolitik, die in Dorf Mecklenburg immer auf der Seite des Sports gestanden hat, namentlich in den Personen Gerhard Schmids und Peter Sawiaczinskis verbürgt.

Abschließend soll stellvertretend für alle Sponsoren ein Name genannt sein, ohne den es wohl nicht möglich gewesen wäre, dass die 1. Fußballmännermannschaft von Trainer Jürgen Rohloff und Manager Christian Schönberg auch im Jubiläumsjahr noch in der Landesliga spielt: Winfried Preuss. Der Unternehmer war 1991 nicht nur der erste offizielle Vereinssponsor, sondern gründete 1994 gemeinsam mit Jürgen Kundt auch den Förderverein des Mecklenburger SV und ist seitdem mit seinen Mitstreitern Garant für die erfolgreiche Zukunft des Mecklenburger SV.